3 Lernmethoden für die Ausbildung der Zukunft
Tiefer und nachhaltiger coachen

Lernen gilt als wichtigste Kompetenz der Zukunft. Doch Lernen ist nicht gleich Lernen. Die reine Wissenserweiterung verändert kein Denken, sondern verlängert und verdichtet nur das Know-how. Die Art zu denken, indes bleibt gleich. Diese zu ändern, muss aber das Ziel sein, vor allem in der Ausbildung von Beratern, Coachs und Führungskräften, wie wir sie verstehen. Ziel wirksamen Lehrens kann es deshalb nur sein, Denkschemata zu beeinflussen und zu verändern. Das geht unter anderem durch folgende drei Methoden.
1. Zweikreis- statt Einkreislernen
Im Einkreislernen-Coaching (one-loop-learning) fokussieren Sie sich auf die unmittelbare Problemlösung des Teams im Teamcoaching oder der Einzelperson im Einzelcoaching. Es beantwortet die Frage nach dem „Wie?“ Zweikreislernen erweitert den Blick und führt darüber zum „Warum?“ Warum geschieht das? Welche Werte stehen dahinter? Oder auch: welche Wertekonflikte?
Die Zeichnung zeigt den Unterschied: Gehen Sie weg von der reinen Lösung hin zu einem nachhaltigen Ergebnis. Um ein Beispiel zu nennen: Viele Unternehmen hängen derzeit kooperatives Führen hoch. Führungskräfte sollen kooperativer führen lernen. Einkreislernen schult das entsprechende Verhalten: Mitarbeiter einbeziehen, informieren, Feedback geben. Zweikreislernen geht darüber hinaus und beantwortet die Frage, warum kooperative Führung gefordert ist und welche Werte und Annahmen dahinter stehen. Sie kann die Forderung nach diesem Führungsstil somit selbst in Frage stellen — und viel grundlegender ansetzen.
Der Begriff des single-loop- und double-loop-Learnings stammt von Chris Argyris. Im Double-Loop-Learning ergründen Sie die Frage „warum will die Organisation das?“ Sie schaffen die Voraussetzungen für tieferes Verstehen von Zusammenhängen und legen die Basis für tieferes Lernen.
2. Akkomodation statt Assimilation
Menschen können horizontal oder vertikal lernen. Beim horizontalen Lernen wird das Wissen mit dem gleichen Denkschema einfach erweitert, beim vertikalen Lesen verändert sich auch das Denkschema. Dies entspricht der Unterscheidung zwischen Akkomodation und Assimilation, die auf Jean Piaget zurückgeht. Gemäß seiner Theorie der kognitiven Entwicklung gliedert ein Mensch durch Assimilation neues Wissen in sein vorhandenes kognitives Schema ein. Bei der Akkomodation wird das vorhandene Schema verändert, der Blickwinkel also erweitert.
Den Unterschied zwischen Akkomodation und Assimilation können Sie sich etwa beim Lernen von Feedbackmethoden vor Augen führen. Mitarbeiter können lernen, Feedback nach der Sandwichmtehoden zu geben, ohne von dem Wert des Feedbacks überzeugt zu sein. Sie können lernen, Kritik anzunehmen, ohne diese aber produktiv zu verarbeiten.
3. Dialektisches Denken
Oft denken wir automatisch „das ist richtig“ ider „das ist falsch“. Wir werten es zum Beispiel als richtig, kooperativ zu führen und als falsch, autoritär zu sein. Das entspricht These und Antithese, das eine ist also das Gegenteil des anderen. Beim dialektischen Denken liegt der Fokus auf der Verbindung von beidem – im Hegelschen Sinn also auf der Synthese. Doch das ist es nicht allein, es geht auch um den Prozess, etwa dem Anwachsen von Selbstkenntnis. Eine Synthese ist ergo kein statisches Gebilde. Ein dialektischer Ansatz fragt: Was lerne ich aus den bisherigem Verlauf, aus dem Prozess? Wie müssen wir unser Verhalten anpassen, um künftige Interaktionen mit dem Wissen von heute zu gestalten? Es geht also weg vom Blick auf „Pole“ und schafft neue Welten.
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