Digital hat Grenzen, aber öffnet sie auch
Unsere Learnings für digitale Aus- und Weiterbildung

Nach dem ersten Lockdown haben wir sehr schnell umgeschaltet. Binnen weniger Tage war ein Ausbildungsmodul von TeamworksPLUS digitalisiert, der folgende fand Hybrid statt. Wir haben in dieser Zeit sehr viel gelernt, was wir nun in der neuen Phase der Pandemie nutzen wollen, um in die nächste Digitalisierungsrunde unserer Ausbildungen „TeamworksPLUS“ und „Agiler Coach“ zu starten. Volle Kraft voraus!
Längst bewegen wir uns sicher zwischen Zoom, MS Teams und Webex. Miro, Mural oder Conceptboard – wir switchen nach Bedarf. Doch wichtiger als die Technologie bleibt am Ende des Tages die Didaktik. Wie lassen sich Inhalte so aufbereiten, dass unsere Teilnehmerinnen möglichst viel mitnehmen? Wo macht welches Online-Medium wirklich Sinn — und an welcher Stelle braucht es nach wie vor Präsenzformate?
Unsere wichtigsten sieben digital Learnings:
Learning 1: Digital ist nicht besser oder schlechter oder gleich – es ist anders.
Wir schauen uns nicht richtig an — wir können aber trotzdem aufmerksam sein. Die Bedingungen, unter denen wir das sind, sind jedoch andere- Wir begegnen uns, aber im Kontext eines Computers. Wir sehen und hören, aber schmecken und riechen und tasten nicht. Wir fühlen, haben aber keine Körperbegegnungen, die im intuitiven Spiel mit Nähe und Distanz etwas anderes sind als 3D, selbst mit einer Maske.
Learning 2: Entscheidend sind die persönlichen Schlüssel für Lernen.
Angenommen, es gäbe sieben Schlüssel für Lernen: Beziehung, Berührung, Resonanz, Erlebnis, Erkenntnis, Befähigung, Zertifizierung. Welche drei sind Ihnen besonders wichtig? Und ordnen Sie diese eher diesem oder jenem Format zu, Präsenz oder Digital? Nicht alle Menschen werden Ihre Schlüssel gleich verteilen. Alles ist überall möglich, doch die meisten Menschen erleben die ersten drei Schlüssel eher in einer persönlichen Begegnung.
Learning 3: Digitale ist nicht gleich Digital
Noch immer werden die Begriffe E‑Learning, Online-Seminar, Webinar und Online-Live-Workshop durcheinandergebracht. Ein Online-Workshop dient wie seine Live-Variante der gemeinsamen Ausarbeitung, der Bearbeitung von Themen wie Konflikten oder der Entscheidungsfindung. Ein Online-Seminar dient wie ein Präsenz-Seminar dem Verstehen und Lernen. Insofern ist ein Online-Live-Seminar ein anderes Format als ein Online-Seminar. Das „Live“ zeigt an, dass Moderatorinnen (Workshop) oder Trainerinnen (Seminar) das Format leiten. Ohne „live“ handelt es sich um eine Aufzeichnung oder aber eine multimediale Weiterbildung für das Selbststudium, auch E‑Learning genannt. Aber warum muss man die Formate trennen? Es kann auch Kombinationen geben.
Learning 4: Je emotionaler, desto Präsenz
Ja, im virtuellen Raum lassen sich auch Konflikte bearbeiten und Mediationen durchführen. Doch gerade Coaching- und Moderationsübungen brauchen eben auch Körperfeedback. Nicht zuletzt benötigt Feedback, also eine Rückmeldung, die im Herzen ankommen soll, ganz viel Nähe und Beziehung. Diese Connection ist im Internet weniger gegeben. Wenn Menschen etwas tief berührt, schlägt sich das im ganzen Körper nieder. Man verbindet sich mit dem Kontext, in dem etwas stattfindet, es ist nicht allein die Interaktion. Und dieser Kontext ist im Internet nunmal weniger fühlbar. Sowie auch die Körperwahrnehmung eine andere ist. Das heißt nicht, dass es da nicht Ausnahmen gäbe. Wir haben Psychodrama und Improtheater online erlebt. Das geht durchaus tief. Aber es ist und bleibt anders.
Menschen brauchen andere Menschen, um zu lernen. Deshalb brechen so viele reine Online-Kurse ab. Es fehlt der Austausch. Sie lernen eher, wenn sie das Gefühl haben, das andere dabei sind. Wir wollen deshalb auch bei unseren geplanten Flex-Formaten eine tutorielle Begleitung bieten und viel Wert auf die Bildung von Peergruppen legen.
Learning 5 : Man kann immer das Beste aus (begrenzten) Möglichkeiten machen.
Ja, Teamentwicklung remote ist nicht dasselbe wie vor Ort. In vielen Firmen ist jedoch kein Ende des Home Office in Sicht. Nicht wenige neue Mitarbeiter waren nicht einmal vor Ort und konnten Kollegen „beschnuppern“. Das Team-Leben muss aber weitergehen, selbst wenn Corona Grenzen setzt. Ideen und Mut können auch hier Erlebnisse stattfinden, die ein Team zusammenschweißen. Online wird dabei noch sichtbarer: Es braucht passende Teamzuschnitte. Noch mehr Kommunikationsstrukturen. Und deutlich mehr Persönliches.
Learning 6: Die Lernform ist auch eine Folge der Lebenssituation.
Risikopatienten oder Eltern kleiner Kinder treffen mitunter andere Entscheidungen. Ein Lockdown kann auch Gelegenheit sein, endlich das zu lernen, für das man sonst keine Zeit hat. So kann ein digitales Angebot schlichtweg im Moment besser passen — zu einem anderen Zeitpunkt mag dies ganz anders aussehen. Die damit einhergehende Motivation gleicht vielleicht den ein oder anderen Nachteil aus und wird so zum Vorteil.
Learning 7: Learning how to learn
Viele Menschen haben beim Lernen eine Konsumentenhaltung entwickelt, die im Internet noch kontraproduktiver wirkt als in Präsenz. Zwar lässt es sich Online leicht hinter einem schwarzen Bildschirm zurückziehen, jedoch findet dann auch kein Lernen statt. Digitales Lernen fordert immer einen Tick mehr Selbstorganisation, Eigenmotivierung und die Bereitschaft, zu geben und zu nehmen. Auch deshalb ist Lernen in Gruppen noch mal wichtiger, braucht es Anreize und Feedback.
Unsere digitalen Ausbildungen TeamworksPLUS Pro und TeamworksPLUS Flex Coming soon.
Unsere digitale Ausbildung Agiler Coach ist Coming soon. Gern vormerken.
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