Intro­ver­tier­te im Team: 7 Tipps zum Umgang mit stil­len Mitarbeitern

Stil­le Was­ser grün­den tief. Stimmt! Über die Kraft der Intro­ver­si­on wur­de in den letz­ten Jah­ren viel geschrie­ben und gespro­chen. So wis­sen wir längst, dass das Gehirn von Intro­ver­tier­ten anders funk­tio­niert als das Extro­ver­tier­ter. Es ist ein­fach akti­ver. Des­halb braucht es nicht so vie­le Rei­ze von außen. Was aber bedeu­tet das für die Team­ar­beit? Wie umge­hen mit Intro­ver­tier­ten in einem Extro-Team?

1. Geben Sie allen den glei­chen Raum

Die ers­ten Sekun­den ent­schei­den…. Die­ser Satz gilt nur für Extro­ver­tier­te oder Intro­ver­tier­te, die gelernt haben zu schau­spie­lern. Oft erkennt man Stär­ken von Intro­ver­tier­ten erst nach län­ge­rer Zusam­men­ar­beit. In Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen wer­den Intro­ver­tier­te weni­ger blen­den. In Mee­tings wer­den Intro­ver­tier­te weni­ger reden. Das heißt mit­nich­ten, dass sie weni­ger wis­sen. Geben Sie allen Teil­neh­mern den glei­chen Raum. Begren­zen Sie die Rede­lust der Extro­ver­tier­ten und ermun­tern Sie die, die weni­ger sagen.

2. Bie­ten Sie Rück­zugs­räu­me oder Home Office

Intro­ver­tier­te reagie­ren sen­si­bler auf Geräu­sche. Sie kön­nen schlecht in Groß­raum­bü­ros arbei­ten und mögen oft kei­ne dau­ern­de Radio­mu­sik. Bestimm­te Sen­der, in denen die Mode­ra­to­ren laut und stän­dig reden, sind für sie uner­träg­lich…. Lau­te Tele­fo­na­te der ande­ren sind ihnen eben­so ein Graus. Auch lau­te Stim­men kön­nen sie belas­ten. Neh­men Sie Rück­sicht. Schaf­fen Sie Raum für Ihre intro­ver­tier­ten Team­mit­glie­der, spre­chen Sie über Bedürf­nis­se nach Rück­zug und Stil­le. Vie­le Intro­ver­tier­te lie­ben Home Office, da sie dort kon­zen­trier­ter arbei­ten kön­nen. Das ist sicher in Ihrem Sinn, wenn Sie Chef sind.

3. Akzep­tie­ren Sie unter­schied­li­che Nähebedürfnisse

Intro­ver­tier­te mögen kei­nen Small Talk, reden weni­ger gern über Pri­va­tes und haben Schwie­rig­kei­ten mit zu gro­ßer Nähe. Herz­li­che Begrü­ßun­gen auch unter Kol­le­gen kön­nen ihnen unan­ge­nehm sein. Der Mit­tags­tisch ist für man­che eher eine Qual. Vie­le brau­chen Mit­tags Ruhe. Betriebs­aus­flü­ge sind auch nicht unbe­dingt eine Freu­de, erst recht, wenn die­se ein sehr enges Mit­ein­an­der vor­aus­set­zen. Respek­tie­ren Sie das. Inter­pre­tie­ren Sie das nicht, wie vie­le das tun, als Arro­ganz oder Distan­ziert­heit. Es ist auch kei­ne Ableh­nung Ihrer Per­son oder Schüch­tern­heit. Es ist ein­fach wie es ist, und so wie es ist, kann man es nehmen.

4. Pas­sen Sie Ihre Rede­ge­schwin­dig­keit dem Gegen­über an

Men­schen, die sehr schnell auf sie ein­re­den und ihnen dabei auch noch kör­per­lich nahe kom­men, sind unglaub­lich anstren­gend für Intro­ver­tier­te. Gleich­zei­tig wer­den sie oft nichts sagen und dem Rede­schwall stand­hal­ten. Ach­ten Sie auf die klei­nen Zei­chen von Über­for­de­rung durch zu viel Reden und hal­ten Sie inne, wenn sie mer­ken, dass ein Gegen­über kaum etwas erwidert.

5. Inter­pre­tie­ren Sie nicht, was Sie nicht inter­pre­tie­ren können

X hat sie nicht gegrüßt? Macht nichts. Intro­ver­tier­te sind oft so in sich selbst ver­sun­ken, dass sie ihre Umge­bung nicht wahr­neh­men. Extro­ver­tier­te sehen dar­in leicht Ableh­nung „der mag mich nicht“. Sie deu­ten es auch öfter als Über­heb­lich­keit, da man­che Intro­ver­tier­te ein biss­chen geheim­nis­voll, distan­ziert oder “alt­klug” wir­ken. Die Deu­tungs­ho­heit über Ver­hal­ten hat nur der­je­ni­ge selbst. Nur er/sie weiß, war­um er sich oder so oder so nicht ver­hal­ten hat. Meist ist es viel ein­fa­cher als einem Ext­ro in den Sinn kom­men wür­de: Vie­le Intro­ver­tier­te kon­zen­trie­ren sich mehr auf sich selbst und neh­men ihr Umfeld weni­ger wahr. Sie sehen man­ches ein­fach nicht, weil sie in sich drin sind. Das hat nichts mit Ihnen als Chef oder Kol­le­ge zu tun.

6. Neh­men Sie nichts vorweg

„Aha, Kol­le­ge X ist ein Intro. Also neh­me ich Rück­sicht und frag erst gar nicht mehr.“ Das ist gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Vor­weg­nah­men sind wenig sinn­voll: Es kann sein, dass ein Intro zehn mal kein Bedürf­nis hat, Mit­tags mit den Kol­le­gen zuge­hen, drei Mal aber schon. Ob oder ob nicht, das weiß nur er oder sie allein. Im Zwei­fel ver­ein­ba­ren sie: Er/sie muss die Signa­le set­zen, ob er/sie mit­geht. Etwas ermun­tern kann aber nicht scha­den. Nur eben kei­nen Zwang draus machen.

7. Spre­chen Sie drüber

Ob jemand intro­ver­tiert ist oder nicht, merkt man häu­fig gar nicht. Es gibt selbst­si­che­re und schau­spie­l­er­prob­te Intro­ver­tier­te, die leicht für extro­ver­tiert gehal­ten wer­den. Und es gibt Extro­ver­tier­te, die wie Intro­ver­tier­te wir­ken, weil sie schüch­tern sind. Wie jemand emp­fin­det, weiß nur er/sie selbst. In einem Team mit einer guten Ver­trau­ens­kul­tur muss es mög­lich sein, über die eige­nen Bedürf­nis­se zu spre­chen und auch die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Extro­ver­tier­ten und Intro­ver­tier­ten im Team zu reflektieren.

 

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