Studie: Die Zukunft der Arbeit ist Hybrid
4 Faktoren helfen

Es zeichnet sich ab: Die Zukunft wird Hybrid. Doch was gilt in einer hybriden Arbeitswelt? Wie kann eine produktive und gesunde Zusammenarbeit gewährleistet werden?
Eine der interessantesten Studien zu diesem Thema entstand während der ersten Hälfte der Corona-Pandemie. Die Ergebnisse zeigen einen Weg in die Zeit nach Corona.
Die Boston Consulting Group ging im Juni 2020 in einer Umfrage der Arbeitsproduktivität von deutschen, indischen und amerikanischen Angestellten nach. Damals noch eine Überraschung für die Studienautoren: Während einige Mitarbeiterinnen einen Produktivitäts-Rückgang meldeten, gab eine überraschend große Zahl an, dass sie ihre Produktivität beibehalten oder sogar verbessern konnten. Die Studie unterschied dabei individuelle Aufgaben, Managementaufgaben und kollaborative Aufgaben. Kollaborative Aufgaben sind dabei die eigentlich interessanten, denn in ihnen spiegelt sich die Zukunft der Arbeit – und Zusammenarbeit. Hier zeigten die Zahlen auch die deutlichsten Unterschiede. Während ein Teil gleich oder sogar besser zusammenarbeitete, verschlechterte sich das bei einem anderen Teil stark.
An kollaborativen Aufgaben scheidet sich die Produktivität
Also konzentrierte sich BCG darauf, kollaborative Aufgaben hinsichtlich ihrer Einflussfaktoren zu untersuchen. Denn: Kollaboratives Arbeiten in dieser neuen Remote- oder hybriden Welt scheint schwieriger zu sein als das Abarbeiten individueller Tasks oder typischer Managementaufgaben.
Kollaborative Aufgaben riefen zudem bei den Arbeitgebern auch die meisten Bedenken hervor — viele von ihnen gingen davon aus, dass sich Teams persönlich treffen müssen, um zusammenzuarbeiten.
BCG ermittelte vier Faktoren, die mit der Wahrnehmung der Produktivität von Mitarbeitern bei kollaborativen Aufgaben korrelieren, unabhängig davon, ob sie vor Ort oder per Fernzugriff arbeiten:
- soziale Verbundenheit,
- psychische Gesundheit,
- physische Gesundheit und
- Arbeitsmittel (Tools).
Soziale Verbundenheit:
Am überraschendsten war der große Einfluss, den die soziale Verbundenheit auf die Produktivität hatte. Mitarbeiter, die über Zufriedenheit mit der sozialen Verbundenheit mit ihren Kollegen berichteten, haben mit zwei- bis dreimal höherer Wahrscheinlichkeit ihre Produktivität bei kollaborativen Aufgaben beibehalten oder verbessert als diejenigen, die mit ihren Verbindungen unzufrieden sind.
Psychische Gesundheit:
Ebenso zeigten die Umfrageergebnisse eine Korrelation zwischen psychischer Gesundheit und Produktivität. Menschen, die während der Pandemie eine bessere psychische Gesundheit hatten als vor der Pandemie, haben eine etwa doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, ihre Produktivität bei kollaborativen Aufgaben beizubehalten oder zu verbessern als Menschen, die eine schlechtere psychische Gesundheit hatten.
Körperliche Gesundheit:
Körperliche Gesundheit reduziert Fehlzeiten und schafft eine leistungsfähigere Belegschaft. Mitarbeiter, die sich während der Pandemie in einem besseren körperlichen Zustand befanden als vor der Pandemie, hatten eine etwa doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, ihre Produktivität bei kollaborativen Aufgaben beizubehalten oder zu verbessern wie Mitarbeiter mit einem schlechteren Gesundheitszustand. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, Zeit für Schlaf, Bewegung und Ernährung in die neuen Arbeitsroutinen einzubauen.
Arbeitsmittel:
Mitarbeiterinnen, die mit ihren Tools zufrieden sind, haben mit etwa doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit ihre Produktivität bei kollaborativen Aufgaben beibehalten oder verbessert wie diejenigen, die mit ihren Tools nicht zufrieden sind. Ein Befragter aus der Tech-Branche sagte, dass es für ihn wesentlich ist, “einen Schreibtisch zu haben, der so eingerichtet ist wie im Büro und zu Hause, mit den gleichen Anschlussmöglichkeiten”, um die Produktivität aufrechtzuerhalten, während andere Befragte berichteten, dass digitale Anwendungen und Tools wie Videokonferenzen wichtig sind, um ihr Produktivitätsniveau zu halten.
Wichtige Fragen für die hybride Zukunft
- Welche digitalen Tools benötigen die Mitarbeiter an einem nicht bürozentrierten Arbeitsplatz — insbesondere zur Unterstützung kollaborativer Aufgaben?
- Welche Rolle spielt das Unternehmen bei der Bereitstellung der physischen Werkzeuge und Geräte, die für die Arbeit von zu Hause aus benötigt werden, wie z. B. externe Monitore und ergonomische Stühle?
- Wenn ein Teil des Teams im Büro und ein Teil zu Hause arbeitet, wie entwickeln Sie dann Normen, um sicherzustellen, dass sich alle einbezogen fühlen?
- Für diejenigen, die zu Hause arbeiten, wie schaffen Sie das Gefühl eines Arbeitsplatzes?
BCG hebt weiter hervor, dass die Konzentration auf das Wohlbefinden und die soziale Verbundenheit einen wichtigen Zweck erfüllt. Sie hilft den Mitarbeitern, sich schneller von einer traumatischen, schmerzhaften und stressigen Zeit zu erholen.
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