Jetzt seid mal alle kreativ: Wie Sie Innovationen im Team sicher vermeiden
und ein paar Tipps, wie Sie sie fördern

Heute wurde ein Cartoon von Roland Kopp-Wichmann bei Facebook geteilt (hier zu sehen). Darauf war eine Führungskraft zu sehen, die ihre Mitarbeiter am runden Tisch aufforderte, mal querzudenken, während diese sich per Sprechblase fragen „was will der jetzt eigentlich von uns?“ Schauen wir uns doch mal die Hintergründe an: Wie erzieht man sich fantasielose Mitläufer? Wie zerstört man Innovation und Kreativität nachhaltig?
Vorab eine kurze Definition: Wie hängen Kreativität und Innovation zusammen. Ganz einfach: Innovation ist die praktische Anwendung der Kreativität, das Nutzbarmachen von Ideen für unternehmerische Ziele. Kreativität ist also die Keimzelle der Innovation. Eine sicher kreativitäts- und damit auch Innovationstötende Methode liegt darin, dass Team kleinteilig zu kontrollieren. Kontrollierende Führungskräfte sind der maximale Kreativitätskiller, bestätigt auch der Blick in die wissenschaftliche Forschung. Der oben zitierte Cartoon zeigt also nicht nur ein Klischee, sondern beruht auf einer wahren Kernaussage. Dabei ist ein kontrollierender Führungsstil nicht unbedingt altmodisch-autoritär, sondern kann auch dynamisch-frisch daherkommen. „Überrascht mich!“ ruft der Chef in der Zeichnung. Typischer Ausspruch dynamischer, selbstbewusster Alphatiere, die sich selbst nicht für kontrollierende Chefs halten.
Hören wir mal in ein Mitarbeitergespräch hinein, bei dem die Chefin denkt, kreativitätsfördernd zu handeln, aber genau das Gegenteil erreicht.
- „Wieso hast du das so gemacht….? So war es doch schon beim letzten Mal. Das ist ja fantasielos“, ätzt die Chefin.
- „Ich dachte, du wolltest das so“, erwidert die Mitarbeiterin.
- „Ich will, dass es gut wird! Streng deinen Kopf an!“ erwidert die Führungskraft.
- „Aber du kannst das doch viel besser als ich…. Ich versteh gar nicht, was du willst“, so die Mitarbeiterin.
- „Sei einfach kreativ!“ mault die Chefin.
Selbstdenken ist nicht für jeden Mitarbeiter selbstverständlich. Das hat neben der Persönlichkeit auch mit Gewohnheit zu tun. Und mit Einstellungen und Selbstverständnis: Einige Mitarbeiter denken, dass in ihrer Gehaltsklasse Denken nicht mehr dazu gehört (das haben wir original so schon gehört). Wieder andere fühlen sich weniger kompetent als die Vorgesetzten und stellen deshalb das Denken ein.
Wenn Sie also Kreativität im Keim ersticken wollen, machen Sie es so:
- Sagen Sie, dass alles erlaubt ist, aber am Ende immer Sie entscheiden.
- Verbreiten Sie ein Klima der Angst, schüchtern Sie ordentlich ein. Drohen Sie mit Folgen bei fehlender Kreativität.
- Machen Sie sehr deutlich, dass Sie am Ende sowieso kreativer und schlauer sind.
- Vermeiden Sie den freien Austausch im Team.
- Fördern Sie Wettbewerb und Konkurrenzverhalten.
- Verhindern Sie Reflexion.
So, und nun mal ernst und Butter bei die Fische: Was wirkt positiv auf Kreativität und Innovation? Einfach mal die Sätze umdrehen.
Und dann noch ein paar weitere Tipps, um Kreativität und Innovation zu fördern:
Am besten entfaltet Kreativität ein transformational (kommuniziert klar und menschen- sowie aufgabenorientiert) oder mindestens transaktional führender Chef (ist aufgabenorientiert). Reflexion und Reflexivität (der Ergebnis von häufiger Reflexion) kann das Teamklima zeitweise verschlechtern, aber für Innovation ist das gut. Überhaupt hat Kreativität nichts mit „wir haben uns alle lieb“ zu tun.
Ein ganz großer Einflussbereich für Teamleitung und Teamentwicklung auf Innovation ist die Veränderung von Einstellungen. Wer die richtige Haltung hat bzw. bei seinen Mitarbeitern erzeugt, etwa eine positive Haltung zum Problemelösen, macht es damit auch kreativer.
In unseren Teamstudien hier finden Sie eine Metanalyse darüber, was Innovation und Kreativität fördert, zum Beispiel das Teamklima.
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