Mas­sen­psy­cho­lo­gie: War­um Emo­tio­nen viral und Ket­ten­re­ak­tio­nen nor­mal sind

Die Mas­se ist uni­form. Sie ver­schluckt die Ein­zel­per­sön­lich­keit und deren Bewusst­sein. Die wech­sel­haf­ten Gefüh­le der Mas­se sind in eine, die­sel­be Rich­tung ori­en­tiert. So beschrieb der Medi­zi­ner und Begrün­der der Mas­sen­psy­cho­lo­gie Gust­ave Le Bon 1895 in sei­nem Best­sel­ler „Die Psy­cho­lo­gie der Mas­sen“. In die­sem Bei­trag lesen Sie, wie emo­tio­na­le Ket­ten­re­ak­tio­nen ent­ste­hen, was das Ver­hal­ten in gro­ßen Grup­pen kenn­zeich­net und wie man es posi­tiv beeinflusst.

Die Mas­se zeigt sich da, wo irra­tio­na­le und emo­tio­na­le Ket­ten­re­ak­tio­nen ent­ste­hen. Wo das Coro­na­vi­rus oder viel­mehr des­sen geball­te Medi­en­prä­senz mas­sen­haft Ängs­te schü­ren. Wo der eine den ande­ren mit Emo­tio­nen ansteckt. Und dort, wo wir die Ver­hält­nis­mä­ßig­keit ver­lie­ren. Wo wir bei­spiels­wei­se nicht sehen, dass in einem Jahr in Deutsch­land immer noch 3.095 Men­schen im Ver­kehr und 8.000 im Haus­halt ster­ben, aber nur ver­gleichs­wei­se weni­ge am Virus, so furcht­bar das im Ein­zel­fall auch ist.

Glau­be ist Füh­len in der Masse

Die Mas­se ist nicht ratio­nal, sie wägt nicht ab. Sie lässt die Per­sön­lich­keit des ein­zel­nen Men­schen ver­schwin­den. Denn in der Mas­se ent­steht, so Le Bon, eine Gemein­schafts­see­le. Die Mas­se muss dabei kei­nes­wegs nicht an einem Ort sein. Im Inter­net­zeit­al­ter gibt es sie auch vir­tu­ell, als Bla­se. Bla­sen, die Kin­der in einem Netz­werk wie Tik­Tok Kin­der dazu brin­gen, das Haus nicht mehr zu ver­las­sen, weil sie glau­ben, der 3. Welt­krieg sei aus­ge­bro­chen… Glau­be ist Wis­sen? Glau­be ist Füh­len. Min­des­tens das lehrt uns die Masse.

Mas­sen bil­den einen eige­nen Organismus

Die Inter­­net-Phä­­no­­me­­ne konn­te Le Bon nicht ken­nen, den­noch wir­ken sei­ne Äuße­run­gen nicht nur zeit­los, son­dern vor­aus­schau­end. Die Mas­se sei wie „ein pro­vi­so­ri­sches Wesen, das aus hete­ro­ge­nen Ele­men­ten besteht, die für den Augen­blick sich mit­ein­an­der ver­bun­den haben, genau­so wie die Zel­len des Orga­nis­mus durch ihre Ver­ei­ni­gung ein neu­es Wesen mit ganz ande­ren Eigen­schaf­ten als denen der ein­zel­nen Zel­len bil­den“. Jeder, der mal in einem Fuß­ball­sta­di­um, auf einem Fes­ti­val oder einer Demo war und erlebt hat, wie die emo­tio­na­len La-Ola-Wel­­len einen selbst ver­än­dern, die eige­nen Gren­zen gera­de­zu auf­zu­lö­sen schei­nen. Sie nivel­lie­ren dabei den Ver­stand. So ist der durch die Mas­se ent­ste­hen­de Orga­nis­mus unbe­re­chen­bar, meint Le Bon. Nicht ganz, mei­nen wir.

Mas­sen­hys­te­rie kann auch männ­lich sein

Le Bons Werk fin­det sich nach wie vor in den Best­sel­ler­lis­ten. Ver­zie­hen sei ihm, dass er Mas­­sen-Ver­­hal­­ten als „wei­bisch“ ansieht und Frau­en eine gerin­ge­re Ent­wick­lungs­hö­he zuschreibt als Män­nern. Er schrieb in der Logik sei­ner Zeit, so wie auch ich, Sven­ja, hier in der Logik mei­ner Zeit schrei­be. Jeder Den­ker baut auf sei­nen Vor­gän­gern auf, auch wenn er die­se demon­tiert und selbst wenn er sie nicht zitiert, ja, das eige­ne Gedan­ken­gut nicht ein­zu­ord­nen weiß. Le Bons Buch beein­fluss­te vie­le, allen vor­an Sig­mund Freud, der eben­falls nicht sehr gen­der­kon­form Frau­en Son­der­ei­gen­schaf­ten wie die Hys­te­rie zuschrieb – und das Werk „Mas­sen­psy­cho­lo­gie und Ich-Ana­­ly­­se“ 1921 verfasste.

Hys­te­risch ist immer noch eine eher Frau­en zuge­ord­ne­te Eigen­schaft, cho­le­risch intui­tiv männ­lich: Dabei sind Reak­tio­nen in Mas­sen eher eine Hys­te­rie — auch wenn Män­ner dabei sind. Das wir das nicht sehen zeigt: Freud wirkt immer noch in uns.

Die Mas­se ist nie rational

Hys­te­rie könn­te man als eine Mischung aus Freu­de und Angst bezeich­nen. Und so sind es Emo­tio­nen, die in Mas­sen den Takt ange­ben, ob sie nun for­mal oder infor­mell orga­ni­siert sind. Die­se Emo­tio­nen ver­än­dern sich lau­fend. Es sind die nega­ti­ven und posi­ti­ven Affek­te, die Freu­de, Hass, Wut, Trau­er befeu­ern. Das alles geschieht auf einer kol­lek­ti­ven Ebe­ne. Und ist hoch­gra­dig ansteckend.

Die Gemein­schafts­see­le, die im neu­en Orga­nis­mus der Mas­se ent­steht, wird vom kol­lek­ti­ven Unbe­wuss­ten gesteu­ert, von einem die Mas­se einen­den Stamm­hirn — wenn es das gäbe.

Was sind die Kenn­zei­chen der Gemeinschaftsseele?

  • Sie ist hoch­sug­ges­ti­bel, ver­fällt in hyp­no­ti­sche oder trance­ar­ti­ge Zustände.
  • Sie ist impul­siv, aufbrausend.
  • Sie bewegt sich in eine Richtung.
  • Sie kann nur eine glei­che Hand­lung aus­füh­ren, jubeln etwa.
  • Sie fühlt sich mäch­tig (bei „Sieg“) oder ohn­mäch­tig (beim „Ver­lie­ren“). Struk­tu­rell basiert das eine auf einem posi­ti­ven, das ande­re in einem nega­ti­ven Affekt. So oder so: Die Mas­se reagiert emotional.
  • Alles, was der ein­ge­schla­ge­nen Rich­tung wider­spricht, wird igno­riert, ver­pönt, ver­schmäht, ver­drängt und manch­mal sogar vernichtet.

Was sind die Kenn­zei­chen der ein­zel­nen Menschen?

  • Sie füh­len sich zuge­hö­rig „wir gegen die anderen“.
  • Sie las­sen sich von Emo­tio­nen anstecken.
  • Es fin­det eine Deindi­vi­dua­ti­on statt, d.h. man löst sich von sei­nen sonst gül­ti­gen Persönlichkeitseigenschaften.
  • Die Selbst­re­gu­la­ti­on schwin­det, die Wahr­schein­lich­keit für unethi­sches Ver­hal­ten steigt. Die ratio­na­le Begrün­dung wird zwar mit­ge­lie­fert, hat aber kei­ne hand­lungs­lei­ten­de Funktion.
  • Indi­vi­du­en in der Mas­se pas­sen sich der Mas­se an.

Selbst sol­che Men­schen die in Per­sön­lich­keits­tests unpro­ble­ma­tisch abschnei­den kön­nen als Indi­vi­du­um in der Mas­se schreck­li­che Gräu­el­ta­ten ver­üben, wie spä­te­re Stu­di­en das ame­ri­ka­ni­schen Sozi­al­psy­cho­lo­gen Phil­ipp Zim­bar­do und sein berühm­tes Mil­­gram-Expe­ri­­ment zeigten.

„Fremd­ge­hen ist im Köl­ner Kar­ne­val kein Fremd­ge­hen“, sagt man nach eini­gen Kölsch und Massenschunkeln.

Der Luzi­­fer-Effekt in der Masse

Mas­sen kön­nen das Gute und Böse frei­set­zen, das in uns allen steckt. Das Böse bricht sich dann selbst bei sonst guten Men­schen Bahn.

Phil­ipp Zim­bar­do spricht vom „Luzi­­fer-Effekt“. Die­ser tritt auf, wenn Men­schen ande­re Men­schen nicht mehr als sol­che wahr­neh­men, son­dern als Unter­men­schen. Zim­bar­do hat die­sen Effekt 1971 durch das Mil­­gram-Expe­ri­­ment nach­ge­wie­sen, bei dem durch­schnitt­li­che und im IQ- und Per­sön­lich­keits­test unauf­fäl­li­ge Men­schen zu Fol­ter­knech­ten wur­den, die Strom­schlä­ge  per Befehl aus­teil­ten. Der Luzi­fer in uns wird geför­dert durch Anony­mi­tät und das Gefühl für sei­ne Taten nicht ver­ant­wort­lich zu sein und gemacht wer­den zu können.

Von dem dar­aus oft ent­ste­hen­den Dilem­ma han­delt der aktu­el­le Film des Ira­ners Moham­med Rasou­l­of „The­re is no evil“. Ein Mensch kann Böses tun, dabei aber nicht böse sein. Das ist für uns ver­stö­rend und doch eine so wich­ti­ge Bot­schaft. Sie lehrt uns: Wir müs­sen Kon­­­text- und Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen, die das Böse ver­hin­dern und das Gute fördern.

Was tut die Masse?

„Die Macht der Wor­te knüpft sich an die durch sie vor­ge­ru­fe­nen Bil­der“, schreibt Le Bon.

Jedes Wort erzeugt Bil­der. Die­se sind ähn­lich bei allen Betei­lig­ten, wes­halb kol­lek­ti­ve Meta­phern so gut funk­tio­nie­ren. Bil­der also, die jeder kennt und die die Welt maxi­mal vereinfachen.

Es bil­den sich Füh­rer her­aus, die auto­ri­tä­re Per­sön­lich­kei­ten sind, in dem Sin­ne, dass sie bestimm­te Wer­te extrem beset­zen und nicht hinterfragen.

Die­se Füh­rer sind meist kei­ne ver­bin­den­den und aus­glei­chen­den Wesen. Le Bon spricht nicht von Cha­ris­ma, doch der Begriff lie­ße sich hier durch­aus anwen­den – domi­nan­te Cha­ris­ma­ti­ker eines bestimm­ten Typs über­neh­men (hier habe ich bei XING dar­über geschrieben).

Was sind deren Kennzeichen?

  • Sie sind zuvor von ande­ren Ideo­lo­gien auf­ge­füllt wor­den. Ideo­lo­gien bestim­men ihr Handeln.
  • Es sind eher Macher als Denker.
  • Sie ver­mei­den Selbstreflexion.

„Sehr oft war der Füh­rer zuvor Geführ­ter. Er selbst war von der Idee, deren Apos­tel er spä­ter wur­de, hyp­no­ti­siert worden.“

„Sie sind von gerin­gem Scharf­blick und kön­nen nicht anders sein, da der Scharf­blick im all­ge­mei­nem zum Zwei­fel und zur Untä­tig­keit führt.“

An die­ser Stel­le mag und muss man ein­wen­den, dass die Demo­kra­tie unse­re Gesell­schaft frag­los ver­än­dert hat, die fran­zö­si­sche wie die deut­sche. Auto­ri­tä­re Per­sön­lich­kei­ten wie Le Bon sie beschreibt, gibt es aber immer noch, doch es gibt auch mehr Viel­falt und Mög­lich­kei­ten der Führung.

Doch immer noch oder wie­der gibt es Men­schen, die den auto­ri­tä­ren Typ bevor­zu­gen, bewusst oder unbe­wusst, öfter letzteres.

Der Täu­scher ist Herr, der Auf­klä­rer Opfer

Wahr­heit sei die Erfin­dung eines Lüg­ners, schrieb fast ein Jahr­hun­dert nach Le Bon der Kyber­ne­ti­ker und Kon­st­uk­ti­vist Heinz von Förs­ter. Wahr­heit mag nie gefun­den wer­den. Aber es gibt durch­aus beleg­ba­re Tat­sa­chen, Din­ge, die sich bele­gen las­sen, Sta­tis­tik etwa. An sol­chen Din­gen sind Mas­sen im Kol­lek­tiv­wahn nicht interessiert.

 „Nie haben Mas­sen nach der Wahr­heit gedürs­tet“, schreibt Le Bon. „Von den Tat­sa­chen, die ihnen miss­fal­len, wen­den sie sich ab und zie­hen es vor, den Irr­tum zu ver­göt­tern, wenn er sie zu ver­füh­ren ver­mag. Wer sie zu täu­schen ver­sucht, wird leicht ihr Herr, wer sie auf­zu­klä­ren sucht, stets ihr Opfer.“

Das mag über­zo­gen klin­gen, ein wah­rer Kern steckt aber drin. Und nein, wir möch­ten nicht schon wie­der Trump zitieren.

4 Bedürf­nis­se der Massen

Auch Lite­ra­­tur-Nobel­­preis­­trä­­ger Eli­as Canet­ti schrieb 1960 zur Mas­sen­psy­cho­lo­gie. Er nennt die­se Bedürf­nis­se der Masse:

  1. Die Mas­se will immer wachsen.
  2. Inner­halb der Mas­se herrscht Gleichheit.
  3. Die Mas­se liebt Nähe.
  4. Die Mas­se braucht eine Richtung.

Die Grund­an­nah­me der Grup­pen­dy­na­mik ist, dass Eigen­schaf­ten und Fähig­kei­ten einer Grup­pe ver­schie­den sind von der Sum­me der Eigen­schaf­ten und Fähig­kei­ten der ein­zel­nen Per­so­nen. Mit Canet­tis Bedürf­nis­sen wird das kon­kret: Damit sie sich erfül­len, braucht die Mas­se einen Rah­men, Impul­se – und Füh­rung, die das pas­sen­de Framing lie­fert. So muss man sich von dem irren Gedan­ken ver­ab­schie­det, dass Men­schen (und Mas­sen) kei­ne Füh­rung bräuch­ten, der bis­wei­len in der agi­len Sze­ne kursiert.

Füh­rung framt kol­lek­ti­ves Verhalten

Mit geschick­tem „Framing“ las­sen sich Men­schen bewe­gen. Die Gren­zen zwi­schen posi­ti­ver Beein­flus­sung und nega­ti­ver Mani­pu­la­ti­on sind dabei hauch­dünn bis kaum vor­han­den. Nur eine Marsch­rich­tung gibt die posi­ti­ve Beein­flus­sung vor: Die Ori­en­tie­rung am Guten, wel­ches man das Gött­li­che nen­nen kann, auch ohne an Gott als Gott­heit zu glauben.

Framing ist Beein­flus­sung – und nur der oder die, die sich dem bewusst sein kön­nen, sind dazu in der Lage. Wer es nicht auf die bewuss­te Ebe­ne zie­hen kann, ist meist ein Manipulant.

Sach­lich infor­mie­ren… gibt es nicht

Man­che haben es auch nicht ver­stan­den: Wer denkt, er könn­te sach­lich infor­mie­ren, igno­riert die Anste­ckungs­ge­fahr der Emo­tio­nen in Grup­pen: Ist einer beru­higt, sind bald alle beru­higt. Zwei­felt einer laut, geht der Zwei­fel um. Nicht in Wor­ten, in Kör­per­hal­tun­gen zeigt sich all das. Wor­te kom­men, nach­dem der Kör­per sich schon ein­ge­fühlt hat. Emo­tio­na­le Anste­ckung nen­nen das Neurowissenschaftler.

Wer Füh­rung über­nimmt, kann und muss aber auch das beein­flus­sen. Er oder sie kann ein­hei­zen, auf­sta­cheln, ein­peit­schen, begeis­tern, ernüchtern…

Dabei gilt es, die Grup­pe zu sehen, nicht den Ein­zel­nen – ein guter Rat auch für Füh­rungs­kräf­te mit der so typi­schen Vereinzelungssicht.

Die Psy­cho­lo­gin und Pro­fes­so­rin von der Sta­te Uni­ver­si­ty in New York Sus­an Wein­schenk schreibt das Her­den­ver­hal­ten des Men­schen dem Hirn­stamm zu, dem ältes­ten Hirn­be­reich, auf den unser Ver­stand kei­nen Zugriff hat. Was uns steu­ert, ist nicht der prä­fron­ta­le Cor­tex, es ist die­ses Stamm­hirn. Es mel­det der Amyg­da­la Angst, auch wenn unse­re Spra­che etwas ande­res for­mu­liert. Es reagiert auf unse­re Umge­bung, sucht Ori­en­tie­rung in den Emo­tio­nen der anderen.

Was bedeu­tet das für Führung?

Wir kön­nen nicht „sach­lich“ infor­mie­ren, son­dern nur auf eine Art und Wei­se füh­ren und framen, dass der gewünsch­te emo­tio­na­le Effekt bei der Mas­se ent­steht. Wir müs­sen dazu wis­sen, was wir errei­chen möch­ten. Das heißt: Uns muss klar sein, wel­che Emo­tio­nen am Ende erzeugt wer­den sol­len — die Inhal­te sind gar nicht so wich­tig. Gleich­wohl über Inhal­te auch Emo­tio­nen ange­steu­ert wer­den, und Meta­phern sich eher eig­nen. Es sind nicht die Inhal­te selbst, die zäh­len, son­dern die Art der Anspra­che, die Situa­ti­on und der Kon­text, in den sie ein­ge­bet­tet sind.

Wer bewusst framt, muss die Gemein­schafts­see­le anspre­chen, dafür gilt es, einen Kon­takt her­zu­stel­len zu den Emo­tio­nen der jewei­li­gen Grup­pe. Wer die Mas­sen führt, muss deren Angst bin­den kön­nen. Angst­bin­dung ist eine der wich­tigs­ten Füh­rungs­funk­tio­nen überhaupt.

Kann Füh­rung Angst nicht bin­den, wen­det die Grup­pe sich ab. Bei den Mas­sen ent­steht Tumult, sogar Panik. Die unter­schied­li­che Qua­li­tät ist gut zu beob­ach­ten bei den unter­schied­li­chen poli­ti­schen, wirt­schaft­li­chen und medi­zi­ni­schen Füh­rungs­kräf­ten, die sich der­zeit zu Coro­na zu Wort melden…

Was wir tun können

Die wich­tigs­te Vor­sor­ge ist Bil­dung. Gemeint ist kein Bil­dungs­ab­schluss, son­dern Bil­dung im Sin­ne der För­de­rung von Ich-Stär­ke. Wenn Men­schen wis­sen, wer sie sind und sich ent­schei­den kön­nen, wenn sie kri­tisch fra­gen und hin­ter­fra­gen kön­nen, erst dann sind sie gebildet.

Ver­trau­en und Miss­trau­en sind dann ein Paar, sowie alle Gegen­sät­ze ver­schwun­den und Wer­te eine Ent­schei­dung sind. „Dei­ne Macht liegt dar­in, nein zu sagen”, sagt der Regis­seur Rasou­l­of von “The­re is no evil”. Das “Nein” ist die Fol­ge von Miss­trau­en, Bewer­tungs­fä­hig­keit und Innehaltens.

Inne­hal­ten

Und genau das müs­sen wir tun, Inne­hal­ten Die eige­nen Reak­tio­nen zu hin­ter­fra­gen, gehört dabei genau­so zur Pro­phy­la­xe vor nega­ti­ven Mas­sen­phä­no­men wie ein bewuss­ter Umgang mit Heu­ris­ti­ken, den Abkür­zun­gen im Gehirn.

Wahr­heit kann heu­te nicht mehr nur von einer Stel­le „gelie­fert“ wer­den, man kann sich ent­schei­den. Füh­rung ver­teilt sich auf vie­le Wahr­hei­ten, aber immer noch braucht sie die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der einen Per­son, die wie ein Bild ist, auch wenn sie nur auf­ge­la­den ist mit Pro­jek­tio­nen. Pro­jek­ti­on ist auch etwas Gutes und Sinn­vol­les, so wie alles gut und schlecht sein und wer­den kann — wir haben es in der Hand.

Wol­len wir die Demo­kra­tie, die über­all auf dem Rück­zug ist, erhal­ten und stär­ken, müs­sen wir Men­schen auf die Phä­no­me­ne der Mas­sen vorbereiten.

Wir müs­sen sie in die Lage ver­set­zen, kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und sich selbst eine Mei­nung zu bil­den. Wir müs­sen sie leh­ren, bei emo­tio­na­ler Anste­ckungs­ge­fahr mensch­lich zu blei­ben. Es gilt, die uns gege­be­nen Talen­te zu nut­zen und zu ent­wi­ckeln, um die Mas­sen zu beein­flus­sen — oder ihnen gege­be­nen­falls zu entfliehen.

Info: Was ist was?

  • Die Grup­pe hat eine begrenz­te Per­so­nen­zahl, die in einer gewis­sen Bezie­hung zuein­an­der­ste­hen. Die Per­so­nen sind locker aneinandergebunden.
  • Die Men­ge ist eine Ansamm­lung von vie­len Per­so­nen, die in kei­ner Bezie­hung zueinanderstehen..
  • Die Mas­se ist eine unbe­grenz­te Per­so­nen­an­zahl ohne direk­te Bezie­hung zueinander.
  • Das Team ist eine klei­ne Grup­pe, die in einer direk­ten Bezie­hung zuein­an­der­ste­hen und fest anein­an­der gebun­den sind durch gemein­sa­me Ziele.
  • Der Hau­fen ist eine Ansamm­lung von weni­gen Per­so­nen, die in einer direk­ten Bezie­hung zuein­an­der ste­hen, aber nicht als Team agieren.

Bei­trags­fo­to: ger­alt — Pixabay

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