Welche Führungsstile gibt es?
Warum es um Haltung und Erfolg geht

Die einen überzeugen durch Argumente und Visionen, andere durch ihre emphatische Art und Weise. Manche führen extrovertiert, andere ruhig und zurückhaltend. Mit Struktur — und flexibel. Das alles ist erlaubt, persönlicher Führungsstil. Aber halt: Wirklich Führungs-Stil? Denn die entscheidende Frage lautet: Sind Sie damit auch erfolgreich? Denn nur dann ist Führung Führung.
Verstehen wir Führen als das Beeinflussen der Richtung von Bewegung, so sind Führungskräfte Bewegende. Dies kann aus einer hierarchischen Position leichter fallen, muss es aber nicht. Denn Hierarchie ist ungleich Führung. Nicht wenige in der Hierarchie verankerte Personen führen nicht. Das fällt spätestens auf, wenn wie auf einen weiteren Aspekt von Führung schauen: Das erfolgreiche Intervenieren in kritischen Situationen.
Kritische Situationen erkennen
Kritische Situationen als solche zu identifizieren, ist deshalb wichtiger als persönlicher Stil.
Die kritischen Situationen in einer Fünf-Sterne-Küche sind andere als im Krankenhaus oder einem agilen Entwicklungsteam. Die (erfolgs-)kritische Situation als solche zu erkennen, ist deshalb oberste Führungsaufgabe. Und wichtiger als die Tatsache, mit welchem persönlichen Führungsstil jemand genau führt — ob coachend, moderierend oder befähigend, ob mit Humor oder Sachverstand.
Inner work für High Performance
So bestimmt der Kontext, wie sich ein persönlicher Stil zeigt. Je komplexer dieser Kontext ist, desto mehr sich nur ein Team einer Lösung nähern kann, desto wichtiger ist der Blick auf das, was die gemeinsame Wertstiftung stört und hindert. Deshalb steht bei der agilen Führung das Team im Zentrum. Wie im Sport entsteht Bewegung durch innere Motivation und die Konzentration auf das gemeinsame Ziel. Führung zu High Performance braucht deshalb “inner work”.
Welcher Führungsstil führt zum Erfolg?
Mit unserer Definition arbeiten wir bei Teamworks seit mehr als acht Jahren. Sie befreit vom Blick auf die Persönlichkeit einer Führungskraft, den wir für einengend und nicht zielführend halten. Das entbindet nicht davon, sich selbst kennenzulernen. Denn aus dem Wissen über das, was einem leicht und was schwerfällt, ergeben sich auch Anhaltspunkte für die persönliche Entwicklung. Diese führt zu einem spezifischen Stil, der so individuell ist wie der Mensch. Aber noch mal: Im Mittelpunkt steht nicht dieser Stil, sondern die Wirkung, die damit erzielt werden kann.
Der Kontext und die jeweilige Situation bestimmt, welches Verhalten eine Veränderung bewirkt. Aber manch einer steht sich selbst im Wege, indem er das eigene Verhaltensrepertoire begrenzt. Je komplexer ein Umfeld, desto größer sollte auch der Spielraum im eigenen Führungsstil sein.
Im Beeinflussen der Richtung liegen zahlreiche Facetten und unendliche Möglichkeiten — es lässt unterschiedliche persönliche Stile zu. Der Beisatz gibt die wichtige Information, dass Führung an ihrem Erfolg gemessen werden muss. Führung ist also erst dann Führung, wenn sie auf die gewünschte Richtung einzahlt. So ist Führung auch immer experimentelles Ausprobieren.
Wechselwirkung von Führung
Bitte vergessen Sie auch nie: Führung braucht Gefolgschaft. Führen und Folgen sind wie ein Tanz. Es tanzt sich leichter, wenn man auf den anderen eingeht. Diese Wechselwirkung in Führung wird viel zu wenig beachtet. Ebenso wie die Haltung, die jeder Führung, auch der Selbstführung zugrunde liegt.
Vor fast 100 Jahren führte Kurt Lewin (hier eine kurze Geschichte der Führung) Experimente mit Jugendgruppen durch. Er fand heraus: Die demokratisch geführten Gruppen konnten sich auch dann selbst organisieren, wenn die Führungskraft abwesend war. Ganz anders die autoritär geleiteten: Da brach Chaos aus. Fälschlicherweise hielt sich lange der Glaube, dass die von Lewin ermittelten Führungsstile gleichwertig seien. Das sind sie nicht.
Übertragen auf unsere Führungsdefinition: Autorität ist niemals beeinflussen, es ist manipulieren und erzwingen. Wollen wir das in demokratischen Systemen? Dagegen spricht nicht nur unser Werteverständnis. Es gibt Belege dafür, dass neue Ideen und Kreativität in einem freien Umfeld viel leichter entstehen.
Wir bilden Führungskräfte und Teams in diesem Verständnis aus — mit Blick auf das, was im individuellen Kontext zum Erfolg führt. Das ist in einer sich verändernden Arbeitswelt immer öfter an laterale Führungstechniken geknüpft, etwa coachen und moderieren. Unser Angebot.
Zum Thema hat Svenja auch ein Video gedreht.
Beitragfoto: Tima Miroshnichenko — Pexels.com
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